Theaterbesuch der Klasse 10c
Ein Theaterbesuch mit Schülern an einem Montagabend? Nach Unterrichtsschluss? Keine Schulveranstaltung? Einige SchülerInnen der Klasse 10c hatten Interesse und besuchten am 30.03.2025 gemeinsam mit Frau Bauch und Frau Schug eine Inszenierung des Stückes „Nathans Kinder“ von Ulrich Hub am Theater Plauen, das auf Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ aus dem Jahr 1779 referiert.
Sehr konzentriert auf die wesentlichen Inhalte und mit sprachlichen Abweichungen vom Drama der Aufklärung wurde die Handlung sehr gut verständlicht. Auch die Ringparabel fand ihren Platz in der Inszenierung, die sich an manchen Stellen von Lessings „Nathan“ unterschied: Der Tempelritter kämpfte beispielsweise mit einem Maschinengewehr und Saladin wurde durch eine weibliche Sultana verkörpert. Bemerkenswert war das reduzierte Bühnenbild, das aus drei unterschiedlich hohen runden Ebenen bestand und durch verschiedene Projektionen im Hintergrund ergänzt wurde.
Diese sehr sehenswerte Inszenierung verdeutlichte eindrücklich die zentralen Gedanken der Aufklärung, nämlich Vernunft und Toleranz, aber auch Verantwortung, Mitgefühl und Liebe.
Unsere SchülerInnen der Kl. 10c waren dabei imstande, sich auf eben diese Themen, das Stück und die Art der Inszenierung einzulassen – im Gegensatz zu anderen jugendlichen Besuchern, für die es sich offenbar um eine Pflichtveranstaltung handelte, die sie weder interessierte noch die sie zu schätzen wussten.
Nach der rund 60-minütigen Vorstellung nutzten manche SchülerInnen gemeinsam mit ihren Lehrerinnen die Gelegenheit, mit den Schauspielern ins Gespräch zu kommen. Dabei haben wir über die Aktualität des Stückes gesprochen und auch über die Begegnung mit Rassismus im Alltag. Ein Zitat aus „Nathans Kinder“ bringt es auf den Punkt: „Wir sind zuerst alle Menschen“.
S. Schug