Religionsunterricht
der Umgang mit dem Unsichtbaren und die
Vermittlung von Werten
„Mit dem Unsichtbaren leben“, so nannte der Mathematikprofessor Hans Rohrbach sein Buch über den christlichen Glauben. Der Religionsunterricht hat im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Fächern nichts Beweisbares zu vermitteln. In der Bibel und in der Geschichte gibt es aber viele Zeugenberichte von Menschen, die mit dem Unsichtbaren lebten. Der Religionsunterricht vermittelt Spuren, die der unsichtbare und nicht beweisbare Gott im Leben von Menschen und in der Geschichte der Menschheit hinterlassen hat.
Der Verfassungsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde sagte über den moralischen Zusammenhalt im modernen Staat: „Der freiheitliche säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ Der Religionsunterricht will den Schülern dazu mitgeben: die Begründung der Würde des Menschen als Geschöpf Gottes, die zehn Gebote, die Wichtigkeit von Ehe und Familie, den prophetischen Aufruf zur sozialen Verantwortung, das Gebot der Nächstenliebe.